Freitag, 26. Dezember 2008

Nachträge

Ich wurde heute gefragt, ob ich denn auch an die Geburt Friedrichs II. erinnert hätte, an "daz chint von Pülle", so genannt, obwohl am 26. Dezember 1194 zu Jesi, also etwas nördlicher geboren. Glücklicherweise habe ich das aus anderem Grund kürzlich getan.

Aber etwas anderes, was gestern nicht so recht passen mochte, wäre tatsächlich nachzutragen, einer meiner Lieblingsdichter aus der verrufenen (Literatur-)Epoche des Barock, Christian Hofmann von Hofmannswaldau wurde am 25. Dezember 1616 in Breslau geboren. Nur das eine, wer diese Dichtung oberflächlich findet, mag sich den Hintergrund hinzudenken, vor dem sie geschrieben worden ist, den 30jährigen Krieg, eine der grausigsten Epochen deutscher Geschichte.


aus den poetischen "Grabschriften":

Mariae Magdalenae

Hie ruht das schöne Haupt / hie ruht die schöne Schoß /
Auß der die Liebligkeit mit reichen Strömen floß.
Nach dem diß zarte Weib verließ den Huren-Orden /
So sind die Engel selbst derselben Buler worden.

Eines Mohren

Kein Europaeer sol die schlechte Grabschrifft lesen /
Und lachen daß ich schwartz und nackend bin gewesen.
Ich trug das Mutterkleid / dich kleidet Bock und Kuh /
Du bist mehr Vieh als ich / ich war mehr Mensch als du.


Und damit wir nicht im scheinbar Frivolen ausgerechnet zu Weihnachten hängenzubleiben scheinen. Hier noch ein Verweis zur Weihnachtsbotschaft des Heiligen Vaters:

“ Gottes Sichbeugen hat einen unerhörten und vorher nicht zu ahnenden Realismus angenommen. Er beugt sich – er kommt, ganz er selbst, als Kind herunter bis in die Armseligkeit des Stalls hinein, die für alle Not und Verlassenheit der Menschen steht. Gott steigt wirklich herab. Er wird ein Kind und begibt sich in die völlige Abhängigkeit eines neugeborenen Menschenkindes. Der Schöpfer, der alles in Händen hält, von dem wir alle abhängen, macht sich klein und der menschlichen Liebe bedürftig.“

PAPST BENEDIKT XVI.
Mitternachtsmesse im Petersdom am 25. Dezember 2008

Keine Kommentare: