Donnerstag, 1. März 2018

Kein Essensbericht, aber etwas von Goethe


Manche, nun, wenige, mögen sich gefragt haben, warum es hier keine Essensberichte mehr gibt. Ersteres, siehe Bild oben, versucht mich umzubringen, anschließend, und letzteres, von vor wenigen Minuten - Wer will darüber ernsthaft etwas wissen?


Um mit einem freundlicheren Abschluß aufzuwarten. Nachdem ich mich kürzlich über einen Autor doch etwas ärgerte, der es schaffte zu insinuieren, Goethe hätte etwas bei Fontane abgeschrieben, obwohl der zwar im gleichen Jahr, aber doch erst in einem späteren Monat geboren worden war, wo dies von Goethe überliefert ist, bringen wir eine der Belegstellen:

Gesellschaft bei Goethe
1819, 24. April

"Heute war große Abendgesellschaft bei Goethe, die Gräfin Henckel, Line (v. Egloffstein), Adele (Schopenhauer), Coudray und Tieck waren anwesend. Goethe sprach über die Eigenthümlichkeit der deutschen Sprüchwörter bei den verschiedenen Nationen; die griechischen gingen alle aus unmittelbarster, speciellster Anschauung hervor, z.B. der Storch im Hanfe; die deutschen seien stets derb, tüchtig, sittlich, bezeichnend.

Dann sprach er über die Kunst zu sehen. 'Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht. Oft sieht man lange Jahre nicht, was reifere Kenntniß und Bildung an dem täglich vor uns liegenden Gegenstande erst gewähren läßt. Nur eine papierne Scheidewand trennt uns öfters von unsern wichtigsten Zielen, wir dürften sie keck einstoßen und es wäre geschehen. Die Erziehung ist nichts anders als die Kunst zu lehren, wie man über eingebildete oder doch leicht besiegbare Schwierigkeiten hinauskommt.'“

Goethes Gespräche. Herausgegeben von 
Woldemar Freiherr von Biedermann, Leipzig 1889 –1896 

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Doch, schon...mich haben die Essensberichte und die schön gedeckten Tische immer interessiert.
Ich schaute öfter mal rein und habe so manche Idee davon getragen....Alles Gute! Der Frühling
kommt!