Montag, 9. Juni 2014

Pfingsten & Teil 2


Am späten Pfingstsonntags-Nachmittag, als ich auf der Couch vor mich hin dämmerte, vulgo schlief, während der Ventilator Schwaden warmer Luft um mich herum kreisen ließ, wurde ich durch einen äußerst beunruhigten Ruf geweckt:

„Gibt es heute gar nichts zu essen?“ 3 Sekunden später war mir klar, daß nach nunmehr 3 Stunden ein Schweinebraten mit Kräuterkruste im Ofen vor sich hin verbrannte; jedenfalls war das der erste Gedanke. Das übrige war zwar soweit fertig, aber noch nicht aufgesetzt. Ich ging also davon aus, daß das unser erstes vegetarisches Sonntags-Essen werden würde, oder besser Abendessen. Ich war noch nie während der Zubereitung eines solchen eingeschlafen, das war also schon mal eine Premiere.

Aufgeschnitten sah das "schwarze Ding" dann übrigens so aus:


Die „Röst-Aromen“ der Kruste waren schon recht scharf, aber der Braten darunter erwies sich als durchaus eßbar. Und die Sauce wurde (zu recht) sehr gelobt. Ich muß dazu sagen, daß ich in letzter Zeit mehrfach, wenn ich etwa ein Steak gebraten hatte, den Fond ablöschte und einfror, um ihn diesmal zu verwenden. Meine Sorge war selbstredend, das wäre nun auch ruiniert, war es nicht.


Unter dem Braten waren ansonsten die üblichen Verdächtigen (also Rosmarin, Thymian und Oregano). Viele Aromen hatten also bei dieser Sauce zusammengefunden und sogar meine leichte Indisposition überstanden (vielleicht sollte man generell mehr im Halbschlaf kochen).

Dazu gab es den Spargel, der schon aus dem Bild eben herauslugte (allerdings keine Spargelsauce davon, mein Koch-Enthusiasmus ist derzeit wahrlich limitiert).



Woran das Draußen-Essen am Sonntag scheiterte, liegt auf der Hand; am Montag waren es leicht veränderte Umstände, die aber nur kurz anhielten (nachts hatten wir dann auch ein respektables Gewitter, das mir für heute immerhin das Gießen ersparte).


Die zweiten Feiertage (sprich der Ostermontag etc.) sind in der Regel die Tage des „Aufgewärmten“, weshalb ich darüber meiner Erinnerung nach nie berichtet habe, ganz zu schweigen davon, daß mir jedes Wort mit dem Bestandteil „warm“ darin gegenwärtig eher unangenehm ist (man möchte jedem Fernsehmoderator entgegenbrüllen, wenn er behauptet, morgen würde wieder „schönes Wetter“: „Nein! 33°C sind kein schönes Wetter, Du Dumpf-Gehirn!“, aber so tief wollen wir noch nicht absteigen).

Die Spargelsauce habe ich dann doch noch gemacht (mit vier Eigelb und Sahne, etwas Zucker und viel Muskat), lustigerweise waren zur gleichen Zeit das Mehl und der helle Saucenbinder ausgegangen. Ich scheine meine Aufmerksamkeit wirklich zu sehr auf Nebensächlichkeiten zu richten. Sie schmeckte durchaus besser als ihr Aussehen versprach.



Also dann endlich:

Frohe (verspätete) Pfingsten!

1 Kommentar:

Walter A. Aue hat gesagt…

Man soll den Menschen sowie den Schweinebraten nicht nach der Hautfarbe beurteilen: Wichtig ist, wie er darunter schmeckt!