Donnerstag, 19. Dezember 2013

Nur ein paar Gedanken, nachdem er sich vom Sofa erhob







Da läuft man mit seinem übellaunigen Tagesbewußtsein durch den faden Dezember, fühlt sich als Schatten seiner selbst. Und dann überrascht einen das Unbewußte! Denn die zur Aufbesserung vorgesehene Nachmittagsruhe geriet zu einem farbigen und Staunen machenden Trip in Regionen, von denen ich beim besten Willen nicht erinnern kann, dort schon einmal anwesend gewesen sein zu sollen.

Ich will aufrichtig nicht weiter lästig fallen mit sowas, nur anmerken, wie gewissermaßen 2mal an „Tagesreste“ anknüpfend oder, besser gesagt, an reale Erfahrungen der letzten Monate sich eine Odyssee aus optischen Explosionen, Zeitreisen, moralisch-philosophischen Erwägungen anschloß, die sich auch bei „Tageslicht“ nicht wirklich als bloßer Unfug erwiesen. Hm.

Nummer 3 war von härterem Kaliber, auf den 1. Blick eine Art Jagdgeschichte (ein mir völlig fremdes Terrain, und das gilt für die nachfolgende Thematik nicht minder), auf den nächsten eine über das Leben als solches, sogenanntes „weniger wertvolles“ Leben, Empathie und Feigheit, Furcht und Mitleid, Mut.

Ich mußte in ein paar älteren Bildern stöbern, wo ich dies schrieb; Bilder, wenn sie Eindruck machen, versprechen oft diese Gewißheiten (oh ja, jetzt wissen wir es genau; was auch immer; ich jedenfalls weiß, daß ich kein richtiger Photograph bin; aber wer nicht völlig auf die Augen gefallen ist, gewinnt eine Ahnung von dem Moment, möglicherweise), Bilder sind trügerich, die ideale Täuschungsmaschinerie gewissermaßen. Aber das wäre ein völlig neues Thema. Dies war nur als Fußnote gedacht.

Man muß keine Sorge um den Autor der vorhergehenden Zeilen haben (wobei, und das ist sehr ehrlich, sie mir verstörend unangenehm erschienen, als ich noch einmal darüberschaute, aber nun sind sie einmal in der "Welt"). Ich dachte nur, ich sollte die kleine "Moral von der Geschicht'" zur Ermutigung mitteilen - da legt man sich mißmutig nieder und wacht wacker erschrocken auf, den Kopf voller Gedanken, die alle verscheucht werden wollen.  Oder mit anderen Worten: Das Leben ist voller Überraschungen, gerade aus den Ecken, von denen man sie nicht kommen sieht.

1 Kommentar:

Walter A. Aue hat gesagt…

Was das Sofa betrifft, scheint es Wordsworth aehnlich gegangen zu sein:

"...For oft, when on my couch I lie
In vacant or in pensive mood,
They flash upon that inward eye
Which is the bliss of solitude;
And then my heart with pleasure fills,
And dances with the daffodils."

"...Lieg' jetzt am Sofa ich allein,
Oft still verträumt, oft denkbereit,
Erscheinen sie dem Auge mein
Als Wonne meiner Einsamkeit:
Dann füllt mein Herz mit Glück sich ganz
Als Tänzer im Narzissentanz."