Mittwoch, 20. März 2013

Plato & Schnee










In diesem Jahr des Herrn 2013 begann der Frühling astronomisch 2 Minuten nach Mittag, also um 12.02  Uhr unserer hiesigen Zeit, das Primar-Äquinoktium, der Moment, in dem zum ersten Mal Tag und Nacht gleich lang sind (es gibt nur ein zweites Mal, in die andere Richtung, Symmetrien können tatsächlich bedeutungsvoll sein). Wie den Bildern zu entnehmen, ist die Nachricht noch auf dem Weg, irgendwo, um auch von der lieben Natur verstanden zu werden.

Aus Gründen, die ich später hoffentlich erklären werde, stecke ich gerade tief in der Antike, und dachte eben: Der Platonismus hat doch etwas Tröstliches - die Schönheit, die uns begegnet und vergänglich ist, ist lediglich ein Gleichnis ewiger Schönheit. Wenn wir also aufrichtig in sie eintreten, sind wir gleichsam schon gerettet.

Doch, wie sagt sein Vorgänger Heraklit so schön dagegen:

„In dieselben Flüsse steigen wir und steigen wir nicht, wir sind und wir sind nicht.“

ποταμοῖς τοῖς αὐτοῖς ἐμβαίνομέν τε καὶ οὐκ ἐμβαίνομεν, εἶμέν τε καὶ οὐκ εἶμεν.

Wir werden sehen. Ach und Otto IV. von Braunschweig, er nannte sich, warum immer Kaiser, hat an diesem Tag im Jahre 1212 den Thomaner-Chor zu Leipzig bestätigt. Es hat ihm jedenfalls nicht dauerhaft geschadet, dem Chor.



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