Sonntag, 31. März 2013

Ostersonntag - Nachtrag



Ostern ist kaum vorüber, was nicht ganz richtig ist, denn wir erfreuen uns jetzt laut Kirchenjahr der „Österlichen Freudenzeit“. Sie dauert fünfzig Tage (etwa, wenn man kreativ zählt) und endet mit Pfingsten (von griechisch „Pentekoste“, lateinisch „Quinquagesima“) als dem „fünfzigsten Tag“ nach Ostern. Im Grunde dauert Ostern also 50 Tage, man kann sich folglich getrost noch länger „Frohe Ostern“ wünschen. Es handelt sich ja auch um das Kernereignis des christlichen Glaubens. Aber Herr Roloff hat das am folgenden Montag hinreichend ausgeführt. Wir können uns also diesmal auf das Essen konzentrieren.



Damit wollte ich eigentlich beginnen, doch während ich den längst fälligen Essensbericht nachtragen will, stellen sich bereits Erinnerungslücken ein, das hat wohl mit der unausweichlich anwachsenden persönlichen Morbidität zu tun, wie auch immer. Es war eine Art Schulterbraten vom Schwein mit einer (nur verbrannt erscheinenden) Kräuterkruste, geschmort auf Butterschmalz und Zwiebeln und ebenfalls Kräutern (ich denke Thymian, Salbei und Rosmarin). Dazu Bohnen, gekocht mit Bohnenkraut (weil das semantisch so schön zusammenpaßt) und übergossen mit, womit wohl, Butter, brauner Butter diesmal. In den Bratenfond kam zur Verfertigung der Sauce noch ein wenig Balsamico-Essig und reichlich saure Sahne. Und weil Ostern war, gab es, große Überraschung, ein Dessert - Wildpreiselbeeren im Kartoffelnest. Ich glaube, ich habe nichts Unwesentliches ausgelassen.



Und da ich die Osterdekoration ebenfalls schon vorgestellt hatte, mag es mit diesen kargen Nachträgen sein Bewenden haben. Ich habe es mit dem Osterkitsch extra ein wenig übertrieben, da er so interessant mit dem Schneefall kontrastierte, der durch das geschlossene Fenster zu beobachten war. Ach, und passend zum sanften Fallen der Flocken lullte Lully mit seiner Musik ein. Was natürlich ein wenig gekalauert ist, denn sein Stil hat doch häufig eher etwas Auftrumpfendes, korrespondierend zu seinem Dienstherren Ludwig XIV. Die nachfolgende Interpretation mildert dies aber erfreulich ab.



Jean Baptiste Lully, "Atys", Overtüre

nachgetragen am 2. April

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