Donnerstag, 22. Juli 2010

Koinzidenzen



Merkwürdig, wie das, was man zu sein glaubt, zustande kommt. Dieser eigentümliche Mix aus Dingen, die man selbst gesucht hat und denen, die einen gefunden haben und auch noch anderes. Es gab kaum Voraussetzungen dafür, daß ich in eine nähere Kenntnis der Person und Musik von Tamara Danz hätte treten sollen. Und doch war es ein wenig so. Sie ist am 22. Juli 1996 in Berlin gestorben. Und ich würde mich sehr unwohl fühlen, nicht dann und wann an sie zu erinnern.

Von den Videos, die ich vor einem Jahr im Gedenken an ihren Todestag zusammenstellte, ist keines mehr zugänglich. Natürlich steigen bei solcher Gelegenheit in einem böse Gedanken auf über dieses auch von geistarmen Bürokraten vernutzte Land. Aber lassen wir das besser heute beiseite. Ja, wenn ich ihre Lieder höre, diesen authentischen Berliner Ton, wundere ich mich auch ein wenig über mich selbst, warum man sich dem so nahe fühlt, was so fremd sein sollte.



Aber was ist schon nahe, die Vorlieben, das Bekannte, die Illusion von Vertrautheit? Heimat ist wohl der Kokon den man mit sich herumträgt, wie ein Raumanzug, der schmale Raum um einen angefüllt mit Erinnerungen und Erwartung, der einem jeden fremden neuen Ort ein wenig wohnlicher macht. Wie auch immer, wo wir bei Lebensdaten von Musikern sind, es ist ein seltsamer Zufall, daß Rufus Wainwright am 22. Juli 1973 geboren wurde, ein interessanter Künstler, aufmerksam wurde ich auf ihn durch seine Interpretation von Shakespeares Sonetten, hier hätten wir eine von Nr. 29.


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