Montag, 9. November 2009

Ophelia



Es gibt wohl in Deutschland kaum einen Tag, zu dem man begründeter eine Bemerkung verweigern könnte. Wie sich mir die zufällige Bemerkung eines Nordiren vor langer Zeit einmal förmlich eingebrannt hat: „Too much history“. Wohl wahr, Zusammenbruch des Kaiserreichs, „Reichskristallnacht“, Mauerfall... „Too much history“ für einen harmlosen Ort wie diesen. Und wer irgendwie reichlich schräg drauf ist, der kann hier seinen Spaß finden.

Darum zu etwas völlig anderem, das alle, die nicht an diesen Ort gebunden sind, langweilen wird:

"'Der Tod der Ophelia' im neuen Lyriksalon

Ein Thema - viele Künste

Neubrandenburg. Zu einem Lyrik-Salon der besonderen Art lädt der Förderverein der Regionalbibliothek e.V. am 10. November um 19.30 Uhr in den Salon 'Le Chat Noir' auf Neubrandenburgs Turmstrasse. Zum Thema 'Der Tod der Ophelia' werden dabei dieses Mal nicht nur Gedichte (u.a. von Rimbaud, Brecht, Huchel, Heym) rezitiert und diskutiert, sondern es werden auch historische Shakespeare-Tondokumente von Theaterinszenierungen, Ophelia-Lieder von Berlioz und Brahms und Gemälde der Präraffaeliten eine Rolle spielen, um Ophelia als Kunstfigur und das Phänomen der 'Ästhetik des Todes' umfassend und unter Einbeziehung aller Künste zu beleuchten."

Als es die ersten Überlegungen zu dem Thema gab, habe ich diesen, nicht weiter beachtenswerten Beitrag dazu verfaßt. Aber falls einer meiner Leser zufällig auch hier wohnen sollte, empfehle ich ihm dringend, diese Veranstaltung zu besuchen. Sollte sie ihm dennoch nicht gefallen, darf er anschließend gern versuchen, mich dafür zur Rechenschaft zu ziehen.

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