Montag, 6. April 2009

Lektüre &

Als ich in einem früheren Leben auch ein wenig über die Computer der Institution zu wachen hatte, der ich angehörte, war ein häufig zu hörender Satz, wenn etwas gerade offensichtlich gründlich schief gelaufen war: „Ich habe nichts gemacht.“

Wenn ich mir das heutige ansehe, bin ich versucht, etwas Ähnliches von mir zu geben. Nur daß ich nicht den Eindruck habe, daß im Moment jemand eingreifend zuschaut [wobei Nichtstun manchmal tatsächlich das Angebrachte ist, so habe ich an dieser zeitweise kaum noch funktionierenden Musikliste im Hintergrund fast nichts gemacht, und jetzt geht sie wieder, aber das klappt auch nicht immer].

Die größten Schätze warten in unseren eigenen Bücherschränken, ein menschenfreundlicher Gelehrter aus Neu-Schottland hat mich kürzlich mit der Nase darauf gestoßen. Und so lese ich also gerade von Gilbert Keith Chesterton „Orthodoxie – Eine Handreichung für die Ungläubigen“ und kann mich vor Vergnügen nicht einkriegen.

Das mag etwas makaber klingen, aber ich werde jetzt wahllos ein paar Zitate anbringen, ehe ich zu meiner Lektüre zurückkehre:

„Die Menschen, die wahrhaft an sich glauben, stecken alle in Irrenanstalten.“

"Bäume haben keine Dogmen. Steckrüben lassen alle Meinungen gelten."

„Falls es stimmt (und das tut es), daß ein Mensch mit innigem Vergnügen einer Katze bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren zu ziehen vermag, dann zwingt das den religiösen Philosophen zu einem von zwei Schlüssen. Entweder er muß die Existenz Gottes leugnen, wie es die Atheisten machen, oder er muß bestreiten, daß sich der Mensch gegenwärtig im Einklang mit Gott befindet, wie es die Christen machen. Die neuen Theologen dagegen scheinen es für eine äußerst kluge Lösung zu halten, die Katze zu leugnen.“

„Einbildungskraft ist kein Nährboden für Wahnsinn“…

Ich habe gerade lernen dürfen, daß Papst Pius XI. dem Autor dieser Zeilen nach dessen Tod den Titel „Fidei Defensor“ verlieh, diesmal mit offenkundig berechtigterem Grund als bei seinem Vorgänger.

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