Donnerstag, 5. März 2009

Grenzen &



Ich gebe zu, ich war letzte Nacht etwas verstört, als ich sozusagen als Gute-Nacht-Gruß auf diese Übersetzung gestoßen wurde, von jemandem, den ich überaus schätze, um das mindeste zu sagen. Und ich habe mich eher willkürlich entschlossen, dieses hier zu erörtern, aber warum sollte man Angelesenes vorziehen.

Mein Bemühen ist es, diesen Ort als einen mehr temperierter Stimmung zu erhalten. Ich respektiere das Unternehmen, die Grenzen des Fühlens auszuloten, aber man wird deshalb voraussichtlich hier nie eine Würdigung Pasolinis finden, auch wenn dieser am 5. März 1922 in Bologna geboren wurde und sich an ihm ausreichend bedeutsame Züge finden lassen.

Das Problematische am Grenzen Suchen ist, daß seine Einsichten eher zerstreuen als sammeln, es sei denn, daß es einen sehr gewißheitsgesättigten Kern gibt, der den Dingen eine Ordnung zuweist.

Aber immerhin, die neugewonnene Erkenntnis, daß der Schöpfer von „Amazing Grace“ ein erfolgreicher Kapitän eines Sklavenschiffs war, da solle noch einer wagen zu sagen, es gäbe nicht genügend Pointen in der Geschichte.

Als Beigabe 2 Bilder gesandt von jemandem, der mir heute schrieb, er könne keinen Bekannten von mir in Florida treffen, er müsse seine Anonymität wahren. Ich mag ihn trotzdem, vielleicht gerade, nicht nur, deshalb.



Nachtrag

Vielleicht ist die Konfrontation mit o.g. Text ein Musterbeispiel, wie sehr die Umstände des Zusammentreffens die Wahrnehmung beeinflussen können. Bei verminderter Aufmerksamkeit bleibt man einem Detail hängen, das sofort wörtliche Plastizität gewinnt, wo unter anderen Umständen oder auch von anderen alles in Symbolik eingebettet bliebe.

Das Gedicht, das der Ursprung obiger Gedanken war, hat meines Erachtens durchaus die Tendenz zum an die Grenze Gehen, was selbstredend nicht dem Übersetzer etwa anzulasten wäre, aber ich habe auch zur Eigenprüfung dasselbe jemandem gezeigt, der recht literatursensibel ist und es enthusistisch komplett anders auffaßte. Das zur Objektivität des Sehens.

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