Donnerstag, 22. Januar 2009

Varia



Das obige Bild entstand heute Mittag, als ich mich kurz an das Ufer des hiesigen Tollensesees weggestohlen hatte. Dieser See neigt dazu, eine recht bewegte Oberfläche zu haben, wofür es Gründe geben wird, die mir nicht näher bekannt sind. Das führt oft zu dem Effekt, daß das Ufer nicht fest zufriert, sondern unzählig zerbrochene kleine Eisschollen einen Saum bilden, an dem sich das Licht vielfach bricht, wenn die Wellen des Sees durch diesen hindurchgehen.



Ich wollte es eigentlich am liebsten bei diesem belassen, aber mein Blick in den Kalender verriet mir zum einen, John Donne starb am 22. Januar 1572. Und eines meiner handvoll Lieblingsgedichte ist nun einmal: „John Donne schlief ein…“, von Jossif Brodskij, und ihn selbst schätze ich dann auch noch sehr: „Go, and catch a falling star…“, nun ja.



Und dann ist da noch etwas, von dem ich nicht weiß, wie ich mich dazu verhalten soll. Daß Bezüge zur Gegenwart hier eher sporadisch auftauchen, dürfte nicht verborgen geblieben sein, und daß dies nicht ganz ohne Grund geschieht, sollte nahe liegen, darum ist es für mich ungewohnt, etwa an einen Heathcliff Andrew Ledger zu erinnern, der vor genau einem Jahr starb. Aber ich weiß noch deutlich, wie ich dachte, was für eine unglückselige Verschwendung, als ich von seinem Tod hörte, obwohl ich nicht einmal ungewöhnliche Sympathien für ihn entwickelt hatte.

Aber wenn hoffnungsvolle Menschen dieses Alters sterben, lösen sie etwas in uns aus, das sich schwer beschreiben läßt, eine Art Trauer, die nicht an der Oberfläche verharrt. (Was dabei nur gespenstisch bleibt - wie schnell sich die emotionale Hingabe von Menschen nahezu beliebig an bestimmten Personen auflädt, um dann umstandslos zur nächsten zu wechseln.)

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