Donnerstag, 15. Januar 2009

Königskinder

Während ich gerade noch eine CD höre, die ein freundlicher Mensch mir ohne mein Wissen auf den „Arbeits-Schreibtisch“ gelegt hatte, die Musik ist überwiegend sehr angenehm, irgendwie bulgarisch, gelegentlich - ich weiß nicht – auch sehr zeitgenössisch, will ich, unmittelbar vor dem Zu-Bett-gehen überrascht, auf etwas anderes verweisen:

„Es waren zwei Königskinder,
Die hatten einander so lieb;
Sie konnten zusammen nicht kommen,
das Wasser war viel zu tief..."

Der weitere Text mitsamt einer englischen Übersetzung findet sich hier.

Nun, unser Herr Prof. Aue brachte mich darauf, wofür ich außerordentlich dankbar bin, weil ich mich erinnert sah, welche Tiefe in unserer Volks-Seele wohnen kann. Er selbst, dessen wir wie immer freundlichst gedenken, gedachte bei dieser Gelegenheit F. Wedekind's.

Das Nähere hier.

Es ist nicht ganz leicht zu sagen, woher die Wirkung dieses Liedes rührt, vielleicht in meinem Fall, weil meine von mir als Kind außerordentlich geschätzte Stief-Großmutter es häufig mit großer Inbrunst gesungen hat, wobei sie, wie ich zugeben muß, charakterlich so veranlagt war, daß sie die Lichter wohl auch eher gelöscht hätte.

Und als Nachtrag: Inzwischen habe ich bemerkt, daß es recht unterschiedliche Fassungen gibt und darauf doch der von Prof. Aue zitierten den Vorzug gegeben.

Die Kollegin, die mir die CD hingelegt hatte, und der ich gestehen mußte, ich wäre bei der Musik eingeschlafen, meinte übrigens heute, genau das sei die Absicht gewesen, wo ich ihr doch von Einschlafschwierigkeiten bei Vollmondnächten erzählt hätte, das betraf zwar eher jemand anderen, aber die Intention war natürlich rührend.

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