Sonntag, 18. Mai 2008

Trinitatis


„Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, von der alle Autorität kommt und auf die, als unserem letzten Ziel, alle Handlungen sowohl der Menschen wie der Staaten ausgerichtet sein müssen...“.

So beginnt die irische Verfassung. Nicht von ungefähr, denn der Legende nach hat der Nationalheilige der Iren Patrick diesen mit einem Kleeblatt die Dreieinigkeit Gottes erklärt und das dreiblättrige Kleeblatt wurde so zum irischen Nationalsymbol (shamrock). Es scheint also eine gewisse Neigung bei den Iren für diese christliche Vorstellung zu geben, die ansonsten eher weniger im öffentlichen Bewußtsein vorkommt.


In der Confessio Augustana von 1530 wird über die Trinität festgehalten:

„Erstlich wird einträchtiglich gelehrt und gehalten, laut des Beschlusses concilii Nicaeni Konzils, daß ein einig göttlich Wesen sei, welches genannt wird und wahrhaftiglich ist Gott, und sind doch drei Personen in demselbigen einigen göttlichen Wesen, gleich gewaltig, gleich ewig, Gott Vater, Gott Sohn, Gott Heiger Geist, alle drei Ein göttlich Wesen , ewig, ohne Stück, ohne End, unermeßlicher Macht, Weisheit und Güte, ein Schöpfer und Erhalter aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Und wird durch das Wort Persona verstanden nicht ein Stück, nicht eine Eigenschaft in einem anderen, sondern das selbst bestehet, wie denn die Väter in dieser Sache dies Wort gebraucht haben.

Derhalben werden verworfen alle Ketzereien, so diesem Artikel zuwider sind, als Manichäi, die zween Götter gesetzt haben, einen bösen und einen guten. Item Valentiniani, Ariani, Eunomiani, Mahometisten und alle dergleichen, auch Samosateni, alte und neue, so nur Eine Person setzen und von diesen zweien, Wort und heiligem Geist, Sophisterei machen und sagen, daß es nicht müssen unterschiedene Personen sein, sondern Wort bedeute leiblich Wort oder Stimme, und der heilige Geist sei erschaffene Regung in Kreaturen.“

1. Artikel, „Von Gott“


Die Trinität gehört zu den großen Paradoxien des christlichen Glaubens, wie es eigentlich nahezu allen Dogmen wesentlich ist. Und schon die heftige Abwehrhaltung die den obigen Text auszeichnet, zeigt, Gott ist nur zu ahnen, wenn sein Geheimnis gewahrt wird.

Was wir von Gott sagen mit Worten wie “unendlich”, “allmächtig”, “ewig” sind letztlich keine Begriffe, die Näheres bestimmen sollen, sondern sie wollen zeigen, was jede Kategorie übersteigt, und nachdem alle Kategorien verbraucht sind, etwas Unsagbares spürbar wird. Von Seiten des Menschen ist nur diese negative Theologie möglich, alles auszuschließen, was seine Heiligkeit mindern würde, und darum sind diese 3 Personen der Trinität vielleicht beschreibbar als die drei Wege, auf denen Gott aus diesem Ahnen zu uns kommt.

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