Samstag, 19. April 2008

Die Illusion von Fortschritt


Eine vergleichsweise vernünftig erscheinende Bekannte erzählte heute von dem Bauernhof ihrer Eltern in Pommern, also vor Kriegsende, und wie dort zeitweise ständig die neugeborenen Kälber nicht überlebt hätten, „...die sprangen auf, guckten dich aus ihren großen Kälberaugen an und fielen tot wieder hin...“, bis dann, als einmal der Boden neu gepflastert worden wäre, dort unter dem alten Pflaster ein Hufeisen gefunden worden sei, dies hätte ihr Vater weit fort gebracht und von Stund an hätte es wieder überlebende Kälber gegeben.

Der zivilisatorische Fortschritt ist überwiegend eine Fiktion, die Menschen hängen nun einmal an ihren Gewohnheiten, und da es gerade aus der Mode ist, Hexen zu verbrennen, tun sie es auch nicht, sie hätte nicht das geringste Problem damit, wenn es wieder anders würde.

Im Selbstverständlichen gibt es keine sichere Gewohnheit.



obiges Bild:
„Fresh horseshoe print in clay trail. Sonoma County, California, USA“

von Carina ("northbaywanderer"), Windsor, CA, USA
gefunden hier

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